Ab auf den Brighton Pier und einfach nur den Leuten zugucken |
Ich kann sowieso nicht
in Zügen schlafen, sage ich lächelnd zu Eva.
Also habe ich auch gleich nicht mehr mitbekommen, wann und wie der Zug losgerollt ist. Ein paar Mal bin ich in irgendeiner obskuren Position aufgewacht, einmal die Beine über die Rückenlehne geschwungen und mit dem Kopf nach unten hängend. Unsere Mitreisenden hat es gefreut. Viel zu früh sind wir nach einer Stunde schon in Brighton angekommen.
Nach viel zu langer Zeit die erste Mahlzeit - Yummieh |
dem wir unsere Handys aufluden und einen Kaffee genossen. Dann fragten wir bei den Gästen, ob sie uns ein Frühstückscafé empfehlen könnten. Wir fanden ein kleines französisches Café „Mange Tout“ in der Trafalgar Street, welches ein geniales Frühstück servierte und unsere gute Laune zurückholte.
Ein Hoch auf Brighton |
Kurze Besichtigung des Brighton Pavillion |
dass seine Mitbewohnerin, der das Haus gehörte und zufälligerweise in London bei der Regierung arbeitete, vielleicht abends nach Hause kommen würde und es gar nicht mag, wenn er Gäste hat. Wir entschieden uns, dass wir erst einmal ein bisschen schlafen und dann nach einer anderen Bleibe suchen würden, da wir keine Lust hatten, eine weitere Nacht auf den Beinen zu verbringen. Nicht wirklich ausgeruht zogen wir am Nachmittag also wieder von dannen, um uns in der Stadt ein Hostel zu suchen. Gesagt, getan. So einfach war es leider nicht. Freitagnacht findet man absolut GAR NICHTS. Wir haben überall gefragt, es war alles voll.
Am Wochenende fand ein Festival statt, sodass die
Stadt hoffnungslos überfüllt war. Wir entschieden uns in den Zug zu
steigen und im nächsten Dorf nach einem Pub zu suchen, der Zimmer
vermietete. Leider nahmen wir den falschen und landeten wieder in
London. Dort gingen wir im Bahnhof an den Infoschalter, wo man uns
ansah als wären wir komplett verrückt geworden. Nach ein wenig
umher telefonieren, war schnell klar,
Am Nachmittag war das Wetter dann aber schon besser :) |
dass wir auch diesmal nichts
zum Schlafen hatten. Unmut machte sich breit, wir waren müde und
gereizt und konnten nichts finden. Wieder im Zug stiegen wir an jeder
Station aus und fragten die Leute, ob sie wüssten, wo das nächste
Hotel ist. Hierbei ist zu sagen, dass das Zugnetz in England
fabelhaft ist. Selbst in den entlegensten Dörfern fuhr alle paar
Minuten ein Zug durch. Ein Taxifahrer fuhr uns in der ganzen Stadt
rum und hielt überall an, doch auch hier war alles ausgebucht. Am
Ende mussten wir nicht einmal den ganzen Preis bezahlen, weil er
Mitleid mit uns hatte.
Ich liebe die Briten!
Wieder in Brighton angekommen, begaben wir uns noch einmal auf die Suche. Verzweifelt war ich kurz davor an den Türen zu klopfen und den Leuten 50 Pfund zu bieten, wenn sie uns auch nur auf ihrer Fußmatte schlafen lassen würden. Plötzlich war der eklige Küchenboden vom Vortag sehr verlockend, doch wir gingen wieder zum Bahnhof. Dort lief Eva kurz herum und ich nutzte die Chance heimlich meine Eltern anzurufen. Eine Enttäuschung, wir wollten das doch alles ganz ruhig und unabhängig schaffen und am Ende alle Zweifler mit unserer Coolness und guten Geschichten verblüffen. Und plötzlich stand ich da und schluchzte ins Telefon.
Leider keine Zeit, den Strand auszunutzen |
Ich wurde zwar nicht zum Bett getragen und zugedeckt, dennoch konnten meine Eltern mithilfe des Internets ein billiges Hostel in Paddington finden, zu dem wir dann fuhren. Idyllisch zwischen Bahnhof und Hauptstraße gelegen, schleppten wir unsere Koffer, die mit Teppich ausgelegten Treppen hoch und fielen nach einer warmen Dusche ins Bett. Ich glaube, ich habe noch nie so gut geschlafen. Am nächsten Tag würden wir alles anders machen.
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