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Mittwoch, 30. Juli 2014

Brighton Sommer 2013 - oder wie man am besten keine Unterkunft findet und plötzlich wieder vier Jahre alt ist (Tag 2)

Ab auf den Brighton Pier und einfach nur den Leuten zugucken
Nach unserem ersten chaotischen Tag im wohlverdienten URLAUB, kamen wir föstelnd im Bahnhof Victoria an, wo wir noch genug Zeit hatten uns noch einmal frisch zu machen und bequeme Sachen anzuziehen. Dann nutzten wir unseren Britrail Pass das erste Mal erfolgreich. Brighton ist die Endstation, aber wir hatten keine Sorge, dass wir sie verpassen würden.

Ich kann sowieso nicht in Zügen schlafen, sage ich lächelnd zu Eva.



Also habe ich auch gleich nicht mehr mitbekommen, wann und wie der Zug losgerollt ist. Ein paar Mal bin ich in irgendeiner obskuren Position aufgewacht, einmal die Beine über die Rückenlehne geschwungen und mit dem Kopf nach unten hängend. Unsere Mitreisenden hat es gefreut. Viel zu früh sind wir nach einer Stunde schon in Brighton angekommen.

Nach viel zu langer Zeit die erste Mahlzeit - Yummieh
Brighton ist das berühmteste Seebad Englands und Heimat von The Kooks Sänger Luke Pritchard und Passenger. Schon alleine deswegen hatte ich schon lange Zeit den Wunsch, den Zauber dieser Stadt selbst zu erleben. Nun ja, morgens halb 8 war nicht so viel davon zu spüren. In einer Partystadt kann man wohl nicht erwarten vor 10 Uhr ein Frühstück zu bekommen. Alles schlief und die Straßen wurden gerade von fleißigen Arbeitern sauber gefegt. Genau wie ich es mag. Doch der Hunger war groß und es war kälter als gedacht. Das einzige offene Geschäft war ein Starbucks, in
dem wir unsere Handys aufluden und einen Kaffee genossen. Dann fragten wir bei den Gästen, ob sie uns ein Frühstückscafé empfehlen könnten. Wir fanden ein kleines französisches Café „Mange Tout“ in der Trafalgar Street, welches ein geniales Frühstück servierte und unsere gute Laune zurückholte.

Ein Hoch auf Brighton
Nach dem entspannenden Essen entschieden wir uns Brighton noch ein wenig anzuschauen, da wir nicht schon am Vormittag bei unserem nächsten Couchsurfer auf der Matte stehen wollten. Wir sahen uns die kleinen Gassen mit den vielen Alternativen Geschäften an, gingen zum Pavillon und auf den berühmten Brighton Peer. Am Kiesstrand ließen wir uns die Sonne auf die Nasen scheinen. Dann schrieb ich unserem Host, ob wir unsere Sachen bei ihm unterbringen könnten. Er sagte uns seine Adresse und wie wir sie finden würden und nach angenehmen 2 Stunden Suchen in der Sommerhitze Südenglands fanden wir auch gleich das typische brightonsche Haus.

Kurze Besichtigung des Brighton Pavillion
Doch auch hier wurden wir mehr oder weniger enttäuscht, denn unser Gastgeber teilte uns mit,
dass seine Mitbewohnerin, der das Haus gehörte und zufälligerweise in London bei der Regierung arbeitete, vielleicht abends nach Hause kommen würde und es gar nicht mag, wenn er Gäste hat. Wir entschieden uns, dass wir erst einmal ein bisschen schlafen und dann nach einer anderen Bleibe suchen würden, da wir keine Lust hatten, eine weitere Nacht auf den Beinen zu verbringen. Nicht wirklich ausgeruht zogen wir am Nachmittag also wieder von dannen, um uns in der Stadt ein Hostel zu suchen. Gesagt, getan. So einfach war es leider nicht. Freitagnacht findet man absolut GAR NICHTS. Wir haben überall gefragt, es war alles voll.

Am Wochenende fand ein Festival statt, sodass die Stadt hoffnungslos überfüllt war. Wir entschieden uns in den Zug zu steigen und im nächsten Dorf nach einem Pub zu suchen, der Zimmer vermietete. Leider nahmen wir den falschen und landeten wieder in London. Dort gingen wir im Bahnhof an den Infoschalter, wo man uns ansah als wären wir komplett verrückt geworden. Nach ein wenig umher telefonieren, war schnell klar,
Am Nachmittag war das Wetter dann aber schon besser :)
dass wir auch diesmal nichts zum Schlafen hatten. Unmut machte sich breit, wir waren müde und gereizt und konnten nichts finden. Wieder im Zug stiegen wir an jeder Station aus und fragten die Leute, ob sie wüssten, wo das nächste Hotel ist. Hierbei ist zu sagen, dass das Zugnetz in England fabelhaft ist. Selbst in den entlegensten Dörfern fuhr alle paar Minuten ein Zug durch. Ein Taxifahrer fuhr uns in der ganzen Stadt rum und hielt überall an, doch auch hier war alles ausgebucht. Am Ende mussten wir nicht einmal den ganzen Preis bezahlen, weil er Mitleid mit uns hatte.  

Ich liebe die Briten!

Wieder in Brighton angekommen, begaben wir uns noch einmal auf die Suche. Verzweifelt war ich kurz davor an den Türen zu klopfen und den Leuten 50 Pfund zu bieten, wenn sie uns auch nur auf ihrer Fußmatte schlafen lassen würden. Plötzlich war der eklige Küchenboden vom Vortag sehr verlockend, doch wir gingen wieder zum Bahnhof. Dort lief Eva kurz herum und ich nutzte die Chance heimlich meine Eltern anzurufen. Eine Enttäuschung, wir wollten das doch alles ganz ruhig und unabhängig schaffen und am Ende alle Zweifler mit unserer Coolness und guten Geschichten verblüffen. Und plötzlich stand ich da und schluchzte ins Telefon.
Leider keine Zeit, den Strand auszunutzen
Verzweifelt war ich nicht, ich hatte auch kein Heimweh und plötzlich merkte ich, wenn man müde ist, wird man automatisch wieder zum vierjährigen Mädchen, dass schreit und heult, bis es ins Bett gebracht wird.
Ich wurde zwar nicht zum Bett getragen und zugedeckt, dennoch konnten meine Eltern mithilfe des Internets ein billiges Hostel in Paddington finden, zu dem wir dann fuhren. Idyllisch zwischen Bahnhof und Hauptstraße gelegen, schleppten wir unsere Koffer, die mit Teppich ausgelegten Treppen hoch und fielen nach einer warmen Dusche ins Bett. Ich glaube, ich habe noch nie so gut geschlafen. Am nächsten Tag würden wir alles anders machen.

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