Perth

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Arbeiten in Australien? Wie das geht, erfahrt ihr hier...

Samstag, 31. Januar 2015

Two worlds - one family

Ich erzaehle euch jetzt mal von einem Ort. Ein Ort mit mindestens 10 verschiedenen Nationen. Dieser Ort ist mein zu Hause. Naja, zumindest fuer die letzten zwei Monate und noch kommenden vier Wochen. Ganz schoen lang fuer einen Backpacker, doch hier bleiben alle so lange. Und selbst wer geht, kommt ganz schnell wieder.


Offiziell bin ich ja auch eine Rueckkehrerin. Das Planet Inn war schliesslich mein erstes Hostel in Australien. Im Augtust habe ich mir aber nicht allzu lang Zeit gelassen und war nach fuenf Tagen schon unterwegs in die Wallachei. Man ist ja hier nicht um rumzugammeln. Oder etwa doch? In Broome angekommen, war fuer mich schnell klar, dass ich wieder zurueck nach Perth will. Die Geschichte ist euch ja allen bekannt. Also wieder in das alte Hostel, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Bei Facebook hatte ich schon gesehen, dass einige aus meiner ersten Woche immer noch dort wohnen, also wuerde das wieder eingliedern nicht allzu schwer werden.

Bestes Bett im Hostel 
Wer moechte auch da kochen, wo Maeuse und Kakerlaken sich gute Nacht sagen?
Uebrigens mache ich mir mit meiner wir-toeten-keine-Tiere und auch-Maeuse-haben-Familie Einstellung nicht wirklich Freunde. (Kleines Update, Maeuse haben mein Shampoo und Tabletladekabel angefressen. Die Jagd ist eroeffnet.)

Dann ging alles ganz schnell, wir waren in einer Gruppe mit Luke, dem Bluesman, Sarah, David und vielen anderen. Jeden Abend gemeinsam Abenbrot gegessen und ueber den Tag und die Australier geschimpft. Die Planet Inn Familie hat uns wie ein Schwamm aufgesogen, ein Entkommen ist nicht mehr moeglich.

Ausflug zu den Pinnacles
Man lernt so vieles.
Erstens: Vorurteile sind immer wahr. IMMER. Ich weiss, ich selbst habe immer gesagt, 'Nur, weil manche sich so benehmen heisst das nicht, dass alle so sind.', 'das sind alles nur Meinungen von Menschen, die es nicht besser wissen und sich keine Muehe geben, die Leute naeher kennenzulernen'. Hach, wie naiv ich doch war. Nein, es gibt keine Ausnahmen.
Ja, Englaender trinken wirklich bis zur Bewusstlosigkeit (und am, naechsten Morgen, um den komischen Geschmack im Hals loszuwerden. Nennt sich Dogs Hair). Und doppel Ja, Franzosen sind arrogant und stolz auf Sachen, auf die sie wirklich nicht stolz sein sollten. Finger weg von den Parisern, die sind noch einmal ein ganz anderes Voelkchen. Hollaender sind die coolen Hippies, die in ihren zwanzigern so viel von der Welt gesehen haben, wie andere ihr ganzes Leben nicht ertraeumen koennen. Und Italiener haben einfach eine Weltanschauung, bei der sich bei jedem  vernuenftigem Menschen die die Fussnaegel hochrollen. Deutsche sind ueberkorrekt, ueberpuenktlich und unangenehm penibel. Und Kanadier sind einfach nett (verdammt, da kann man aber auch nichts gegen sagen!).

Zweitens: Es gibt auch Ausnahmen. Waaaas? Habe ich nicht gerade gesagt, dass es die nicht gibt? Stimmt. Aber seien wir mal ehrlich. Wir sind alle allein unterwegs und leben gemeinsam auf engstem Raum. Und ploetzlich werden die Geschichten, die die Hollaender von ihren Reisen erzaehlen, doch ganz nett. Und mit Deutschen kommt man ja sowieso ganz gut klar,  ist ja auch einfach mit der Verständigung. Der Italiener ist mit seinem Akzent und seiner verdrehten Weltanschauung auch ganz witzig und man kann einfach nicht aufhoeren mit ihm zu quatschen. Jetzt lasse ich noch die Bombe platzen: mein neuer bester Freund im Hostel ist ein Franzose. Aus PARIS!!! Ja, genau diese Art Pariser, die aus Prinzip poebeln muessen und keinen an sich ranlassen. Mit Chanel Pulli und verquerter Cap aufm Kopf. Der der Meinung ist, dass Paris das einzig Wahre auf der Welt ist (was willst du eigenltich in Australien???), ein Gangster, der erwartet, dass jeder ihn respektiert und ehrlich ist. Und wehe, wenn nicht.

Weihnachten am Strand 
Ja, aber so ist das mit der Familie, man kann sich die Mitglieder einfach nicht aussuchen. Und doch geben sie einem ein gutes Gefuehl und ich komme immer wieder gerne in das dreckigste Hostel auf der Welt. Am Ende geht es doch immer darum, ein zu Hause zu haben. Und Freunde sind halt einfach die beste Grundlage dafuer. Sprache, Herkunft und Vorurteile sind dann wohl doch egal.

Und vielleicht sind Vorurteile doch nur Meinungen von Menschen, die sich keine Muehe geben, die Leute naeher kennenzu lernen ;)

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